Mittwoch, 4. September 2013

How to.... #1 Am Anfang steht die Idee


Wie kommt man zu Ideen?


Sie ist der Grundstein von Fortschritt und Entwicklung - und eben auch von dem, was wir schreiben wollen... Die Idee. 
Es ist extrem schwer zu beantworten, wie man an Ideen kommt, denn sie sind eigentlich einfach nur da. Ideen sind Geistesblitze und wenn man sich einmal in den Kopf gesetzt hat etwas schreiben zu wollen, wird man förmlich von ihnen angefallen - auf dem Weg zur Arbeit, beim Einkaufen, bei einem Spaziergang, beim Putzen oder während man sich ein youtubevideo von einem Mann ansieht, der halbnackt in einen Kaktus springt (http://www.youtube.com/watch?v=PHSJCMkUa9Y).

Wichtig ist, dass man sich keinen Druck macht. Ich habe auch schon oft vor einem leeren Blatt Papier gesessen, weil ich unbedingt irgendetwas schreiben wollte und darauf gewartet habe dass ich beim Anblick von Papier die nötige Idee dazu bekomme - erfolglos. 



Beobachtet!

Am Anfang ist es schwer. Wenn man gerade mit dem Schreiben angefangen hat, kommen die Ideen langsamer - aber sie kommen, das verspreche ich euch. Und mit der Zeit wird man dann aufmerksamer für das was um einen herum geschieht. BEOBACHTEN ist da ein wichtiges Stichwort. Ihr müsst offen für alles sein. Menschen die ihr trefft, Unterhaltungen, die ihr führt. Macht euch all das einmal bewusster und denkt darüber nach. Oder einmal anders - was ist mit der alten Frau, die jeden Morgen neben euch an der Bushaltestelle steht? Dem heißen Kellner im Café? Dem Mann der, einen Babywagen vor sich herschiebend mit 2 quengelnden kleinen Grundschulkindern an der Seite an euch vorbeiläuft? 
All das könnten Grundbausteine für Ideen sein, denn letztendlich sind es fast immer bestimmte Eindrücke, die solche Ideen auslösen und wenn ihr die Augen vor solchen Eindrücken verschließt, hat der Kopf nur sich selbst mit dem er sich beschäftigen kann.



Erlebt was!

Das altbackene Bild des griesgrämigen Schriftstellers, der in einer Holzhütte im Wald vor einer Schreibmaschine sitzt und Bestseller vor sich hinschreibt ist reichlich überholt, findet ihr nicht? Ich bin der Meinung, dass man nur vom Leben schreiben kann, wenn man es selbst erfahren hat. Damit meine ich natürlich nicht, dass man 80 sein und alles erlebt haben muss, um tolle Sachen zu schreiben, aber es ist dennoch wichtig, Menschen kennen zu lernen, raus zu gehen, ständig seinen Horizont zu erweitern - ihr habt Lust einen Roman über einen leidenschaftlichen Reiter zu schreiben aber keine Idee wie ihr das ganze beschreiben wollt, weil ihr bisher noch nie einem Pferd gegenüber gestanden habt? Ändert das. Die meisten, die kein Talent in die Babywiege gelegt bekommen haben - und damit meine ich 99% von uns Schreiberlingen - können immernoch nur über das schreiben, was sie selbst erlebt haben. Jemand, der ein bestimmtes Gefühl nie empfunden oder eine bestimmte Tätigkeit nie ausgeübt hat wird es merklich schwer haben, ebendies zu beschreiben. Außerdem bedeuten neue Tätigkeiten immer auch neue Eindrücke und neue Eindrücke bedeuten neue Ideen. Also zieht euch die Schuhe an und geht irgendetwas erleben, das ihr nie zuvor erlebt habt! Oder nein - lest erst weiter.



Blickt über den Tellerrand!

Ein Beispiel für diese Vorgehensweise wäre zum Beispiel die unglaublich gehypte Twilight Reihe. Vampire gab es in der Literatur bereits viel früher. Bram Stoker hat mit seinem Roman Dracula den Anstoß gegeben und die Twilight-Autorin Stephenie Meyer hat die Vampire genommen und etwas vollkommen neues aus ihnen gemacht, und damit die Herzen Tausender Pubertierender Fans höher schlagen lassen. Oder Shakespeares Romeo und Julia wurde 1968 als Vorbild für das Musical West Side Story genommen, das die Geschichte nach New York verlagert, die Zeitspanne ändert und die beiden verfeindeten Familien zu verfeindeten Jugendbanden macht.
Es ist nicht falsch sich die ein oder andere Idee aus etwas bestehendem zu ziehen, solange man etwas vollkommen eigenes aus ihnen macht und sich nicht auf das versteift, was bereits existiert. Beim Schreiben geht es schließlich immer auch um eine gewisse Horizonterweiterung und darum den Lesern etwas Neues zu bieten. Warum gibt es denn so viele Blogbeiträge zu der Frage wie man Ideen für Geschichten bekommt? Weil jeder Autor eigene Tipps und Vorgehensweisen hat und seine eigene Version davon auf Papier - oder in diesem Fall auf euren Computerbildschirm bringt.


Dokumentiert!

Viele neigen gerade am Anfang dazu über jede Idee genau nachzudenken, die sie haben, nur um dann festzustellen, dass sie nicht ausgefallen oder überragend genug scheint und sie dann wieder zu verwerfen. Merkt euch:
Es gibt keine schlechten Ideen. 
Habt ihr meine Filmzusammenfassung gelesen?  
Am Anfang dieser Idee stand ein einfaches "Wir können ein paar Männer mit Gummischwertern in den Wald stellen und gucken was passiert." 
Also mein Tipp an euch: Schreibt alles auf. Ich habe ein süßes kleines in Leder gebundenes Buch dafür, das ich zusammen mit einem Kugelschreiber in meiner Handtasche mit mir herum trage. Das ist stabil, praktisch und nimmt nicht viel Platz weg. Und jedes mal wenn mich etwas beschäftigt oder ich eine Idee habe und wenn sie noch so oberflächlich oder vage ist, schreibe ich sie auf. Da stehen teilweise ganze Romanideen drin, meistens sind es aber auf den ersten Blick sinnlose Stichpunkte wie "MP³Player, Kopftritt" oder "Schönheitsideal" oder "Zombie mit Fernbedienung" - ihr werdet lachen, aber aus dem Kopftritt habe ich mittlerweile eine sehr interessante Drehbuchidee gemacht, die ich bei Gelegenheit umsetzen möchte - an der Sache mit dem Zombie... arbeite ich noch.
Ich habe lange Zeit auch meine Träume aufgeschrieben und mein Ideenbuch inclusive Stift direkt neben meinem Bett plaziert, um alles direkt griffbereit zu haben wenn ich aufwache, da die meisten Träume bereits nach wenigen Minuten wieder vergessen werden. Tatsächlich bieten viele Träume Stoff für großartige Ideen, man muss es nur zulassen auch mal etwas aufzuschreiben, was eben nicht vollständig, perfekt oder überragend ist, nur um daraus dann etwas zu machen, DAS es ist. Ich glaube da felsenfest an euch und Tipps dazu wie ihr das anstellen könntet, erwarten euch in einem weiteren "How To..." ;)



Fazit

Ideen produziert man nicht, Ideen hat man. Und mit der richtigen prise Beobachtungsgabe, immer neuen Erlebnissen und Eindrücken und einem gesunden Blick über euren eigenen Tellerrand wird sicher auch euer Ideenbuch bald vor Inspirationen platzen. Denn im Allgemeinen geht es auf Dauer jedem Schreiberling so und das ist bei mir nicht anders: Man hat immer mehr Ideen, als man Umsetzen kann.

Das wars, JETZT dürft ihr euch auch eure Schuhe anziehen - hauptsache ihr seid zu meinem nächsten "How to..." wieder da, mit einem Haufen Ideen und der Frage wie man aus etwas scheinbar sinnlosem etwas großartiges machen kann!
Und, achja - vergesst nie zu träumen ;)




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen