Donnerstag, 5. September 2013

Von Spinnen, Kamelen und süßem Tee


Servus Allerseits!

Heute habe ich eine Bloggerparade für euch! Organisiert wird das Ganze von Reiseworld und läuft noch bis zum 15. September, also wer auch einen Canon Camcorder gewinnen möchte sollte jetzt in die Tasten hauen und auch mitmachen - nähere Infos dazu findet ihr hier!



Meine Schönste Reiseerinnerung:




















Bei der Frage nach meiner schönsten Reiseerinnerung musste ich nicht lange überlegen. Im Jahre 2004 bin ich mit meinem Vater zusammen nach Ägypten geflogen. Wir hatten beide ein hartes Jahr hinter uns und vor allem ich empfand diesen Urlaub - bei dem ich weiter entfernt von meiner Heimat war, als je zuvor -  als etwas ganz Besonderes. So viele Erinnerungen sind mit diesem Urlaub verbunden. Wie wir bei den Korallenriffen schnorchelten, wie ich im flachen Wasser auf einen Stachelrochen getreten und mit dem Schrecken davon gekommen war, wie wir im Tal der Könige und beim Tempel in Theben waren, der zu Ehren der Pharaonin Hatschepsut erbaut worden war... doch was sich mir wirklich in den Kopf gebrannt hatte und mich am Meisten fasziniert hatte war das, was den "normalen" Touristen verwehrt blieb. Das Leben.




An einem unserer Urlaubstage machten wir mit einer sehr kleinen Reisegruppe und einem eher wenig kompetenten Reiseleiter einen Ausflug mit zwei Geländewagen in die Sahara. Immer wieder konnten wir aussteigen, ein Stück laufen, die Wüstenluft einatmen um dann weiterzufahren. 


Im Laufe der Zeit entbrannte eine hitzige Diskussion zwischen meinem Vater und mir. "Es gibt kein Leben in der Wüste.", sagte er immer wieder. Ich - als leidenschaftlicher Besserwisser und großer Fan des Films "die Wüste lebt", wetterte natürlich dagegen.
 Ich wusste, dass er wusste, dass ich Recht hatte. Aber dass er das nicht zugeben wollte, machte mich schier wahnsinnig. Als wir schließlich an einem Berg angekommen waren, bei dem selbst die Geländewagen versagten und wir fast senkrecht dort festsaßen, hatte ich ihm bereits so ziemlich jedes Tier und jedes Insekt aufgezählt, dass sein Zuhause in der Wüste hatte. Dann mussten wir aussteigen, damit die Geländewagen den Berg umfahren konnten, während wir ihn bestiegen. Mein Vater blieb noch zurück, blickte in Richtung Horizont und genoss die Stille.

Kennt ihr das, wenn ihr bei euch Zuhause sitzt und es so ruhig ist, dass ihr die Stille hören könnt? In der Wüste hört man die Stille nicht nur, sie ist so laut, dass sie schon fast in den Ohren weh tut. Ein erdrückendes Gefühl für mich - ein befreiendes für meinen Vater.
Ich - noch immer wütend trat auf dem Weg nach oben einen der Sandsteine weg, die auf dem Boden lagen und trottete weiter. Alle Touristen sammelten sich um den Reiseleiter, außer mein Vater. Ich blickte mich um und da stand er - einige Meter hinter uns, vornübergebeugt mit der Kamera in der Hand. Ich dachte schon er würde komplett durchdrehen wie Tom Hanks in Cast Away und hätte seinen Wilson verloren, doch dann kam ich auf ihn zu und sah ihn: Den ultimativen Beweis dafür, dass "Die Wüste lebt" eben doch Recht hatte:




Wir fragten den Reiseleiter, was das denn für eine Spinne wäre, die so groß war, dass sie nicht einmal mehr auf meiner Hand hätte Platz finden können und er antwortete nur panisch mit seinem gebrochenen Englisch: "...not good...not good...better don't touch." und lotste uns weiter.



Nicht mehr als 2 Stunden vor der Abenddämmerung erreichten wir unser eigentliches Ziel: Ein sehr abgelegenes kleines Beduinendorf. Die Leute dort waren unwahrscheinlich freundlich zu uns und drückten jedem von uns direkt eine sehr kleine Tasse mit einem süßen Tee in die Hand, den wir im Schatten eines aus trockenen Palmenblättern bestehenden Sonnensegels alle gemeinsam tranken. Mein Vater erzählte mir, dass das ein Zeichen der Gastfreundschaft dort war und dass es einer Beleidigung gleich kommt den angebotenen Tee nicht zu trinken. Kinder gab es in dem Dorf ebenfalls. Sie sprangen herum und spielten mit Autos und Flugzeugen, die sie sich aus alten Pfandflaschen selbst gebastelt hatten.





Am Abend feierten wir gemeinsam mit ihnen, sahen ihnen beim Tanzen zu und lauschten der Musik.








Und dann ging es mitten in der Nacht schließlich wieder mit den Geländewagen zurück und das letzte, was ich von diesem Tag noch in Erinnerung behalten habe war der Anblick des größten Mondes meines Lebens.
Von diesem Tag habe ich viel gelernt. Nämlich dass uns meistens die Menschen am Meisten geben können, die selbst am Wenigsten haben. 







Ich hoffe meine Reiseerinnerung hat euch gefallen. Nächste Woche erwartet euch eine weitere Blogparade von mir. Bis dahin: Vergesst nicht zu Träumen ;)













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